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Newsletter Medizinisches Cannabis
2. Ausgabe 2021

Herzlich willkommen!

Unser Newsletter informiert Interessierte in regelmäßigen Abständen über neue Entwicklungen im Bereich medizinisches Cannabis. In unserer aktuellen Ausgabe geht es unter anderem um unsere neuen Angebote, die Einschätzung der Bundesregierung zur Versorgung mit Cannabis-Medikamenten und das Positionspapier des ACM zur Bundestagswahl.

Wenn Sie Fragen haben, Kritik oder Anregungen, freuen wir uns auf einen Austausch mit Ihnen.

Herzlich

Ihr Projektteam Cannabismedikation
Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main

Inhalt

Aktuelles aus Frankfurt am Main

Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Cannabis-Trends weltweit

Neues aus der Forschung

Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte

Newsletter abonnieren

Aktuelles aus Frankfurt am Main

Neues vom Projekt Medizinisches Cannabis
Im Februar und März startete eine neue Video-Fortbildungsreihe zu Medizinischem Cannabis für Ärzt:innen und Apotheker:innen. Beide Veranstaltungen waren komplett ausgebucht. Wir freuen uns über zahlreiche Rückmeldungen und werden die Anregungen nutzen, um unser Angebot weiterzuentwickeln.


Regionales Netzwerk gestartet
Seinen Auftakt erlebte das regionale Netzwerk am 19. Mai 2021. In diesem neuen Format soll es um aktuelle Informationen, Fragen und Erfahrungsaustausch zum Thema Behandlung mit Medizinischem Cannabis für Fachkräfte gehen. Eingeladen waren zunächst die regionalen Teilnehmenden der Fortbildungsreihe. Neben Austausch und gegenseitigem Kennenlernen erhielten sie bei der Online-Veranstaltung Einblicke in die Arbeit der beiden Berater des "Medical Marihuana Projekt" (MMP) des Drogenreferats. Doch dabei soll es nicht bleiben: Das Netzwerk tagt nun alle zwei Monate. Der nächste Austausch folgt am 14. Juli um 18 Uhr. Alle Ärzt:innen und Apotheker:innen der Region Frankfurt und Rhein-Main sind dazu herzlich eingeladen. Bitte senden Sie uns eine E-Mail, wenn Sie die Zugangsdaten erhalten möchten.
E-Mailadresse: Drogenreferat@stadt-frankfurt.de


Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Vorstrafe statt Versorgung
Das Selbsthilfenetzwerk Cannabis-Medizin berichtet über einen Patienten, der trotz früherer Ausnahmegenehmigung und Anbauerlaubnis für Medizinisches Cannabis seit vier Jahren und mehr als 30 Anfragen keine verschreibende Ärztin oder Arzt fand. Kürzlich wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt und gilt nun als vorbestraft.
Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet über die Verurteilung eines Ehepaares, das Cannabis zur Schmerzlinderung selbst anbaute.


Ablehnung der Krankenkassen
Die Universität Bremen wertet in ihrem "Cannabis-Report 2020" die Daten der BKK Mobil Oil aus. Es seien rund zwei Drittel der Anträge genehmigt worden. Die Autoren sprechen sich für eine noch strengere Regulierung von Medizinischem Cannabis aus - insbesondere beim Einsatz von Blüten.


GKV meldet 340.000 Rezepte für cannabisbasierte Medikamente 2020


Nach Angaben des GKV-Spitzenverbands erfolgten im Jahr 2020 in Deutschland rund 340.000 Verordnungen cannabisbasierter Medikamente mit einem Wert von gut 165 Millionen € zulasten der gesetzlichen Krankenkassen.


Bundesregierung sieht keinen Bedarf für Neuregelung


In Ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der Linken erklärt die Bundesregierung, aktuell keinen Bedarf für eine Neuregelung angesichts der Ablehnungsquote von 40% bei den Krankenkassen zu sehen.


Aus dem Bundestag nichts Neues
In der letzten Ausgabe berichteten wir über einen Antrag der FDP-Bundesfraktion, den Genehmigungsvorbehalt der Krankenkassen für die Behandlung mit Medizinischem Cannabis abzuschaffen. Dazu gibt es bisher nichts Neues. Im März wurde die FDP-Fraktion erneut aktiv und beantragte, dass die Bundesregierung bis 30.05.2021 einen Gesetzentwurf zur kontrollierten Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken an Erwachsene ausarbeiten solle.


Positionspapier des ACM zur Bundestagswahl
Über eine Abschaffung des Genehmigungsvorbehalts der Krankenkassen soll die Therapiehoheit der Ärzt:innen wieder hergestellt werden, fordert die Arbeitsgemeinschaft Medizinisches Cannabis (ACM) in ihrem "Positionspapier zu Cannabis als Medizin". Das Papier zur Bundestagswahl wurde von weiteren Expert:innen sowie den drogenpolitischen Sprecher:innen der SPD-, Grünen-, FDP- und Linken-Fraktion des Bundestags gezeichnet. Gleichzeitig nennen die Unterzeichner:inenn konkrete Beispiele für regionale Regelungen, um Ärzt:innen vor Regressen zu schützen und die Preise für Cannabis zu senken.


Schlafapnoe keine schwerwiegende Erkrankung
Die Gerichte arbeiten aktuell weiter aus, was eine schwerwiegende Erkrankung mit einer Indikation für Medizinisches Cannabis ist - und was nicht. Schlafapnoe ist, wie das Ärzteblatt berichtet, nach einem Urteil des baden-württembergischen Landessozialgerichts keine schwerwiegende Erkrankung.


Cannabis-Trends weltweit

Diskussionen und Beschlüsse zu Medizinischem Cannabis


International wird in zahlreichen Ländern über den Medizinischen Einsatz von Cannabis diskutiert. So soll in Japan Cannabis als Medikament zugelassen werden. Auch Frankreich legalisiert im Rahmen eines auf zwei Jahre angelegten Versuchs Cannabis für den medizinischen Gebrauch.


Initiative gegen Strafverfolgung von Patient:innen in Großbritannien


In Großbritannien soll eine Cannabis-Karte Patient:innen vor Verhaftung schützen.


Diskussionen und Beschlüsse zum Freizeitgebrauch


Auch der legale Freizeitkonsum von Cannabis wird in vielen Ländern diskutiert. So möchte die Schweiz versuchsweise 5000 bereits konsumierenden Erwachsenen freien Zugang zu Cannabis gewähren. Mexiko hat bereits als weltweit drittes Land die Legalisierung von Cannabis beschlossen. In den USA hat New York als 15. Bundesstaat Cannabis legalisert. Virginia und New Mexico folgen.


Neues aus der Forschung

Cannabinoide gegen Long Covid


Nicht nur bei einer akuten Corona-Infektion, sondern auch bei der Folgeerkrankung Long Covid sollen die Cannabinoide CBD und Cannabivarin (CVN) hilfreich sein.


Cannabis gegen Schmerzen


Nach einem Bericht der Ärztezeitung bestätigt eine Analyse aus dem „PraxisRegister Schmerz“ der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e. V. (DGS) die Wirkung von THC bei chronischen Schmerzen. Das Cannabinoid lindert schwere chronische Schmerzen als Add-on-Therapie. Als weitere Effekte wurden erhöhte Lebensqualität, Schlafqualität und Alltagsaktivitäten festgestellt. Auch die Dosis weiterer Schmerzmittel konnte bei über der Hälfte der Patient:innen reduziert werden.


Eine groß angelegte Auswertung aus Kanada zeigt, dass der Einsatz von Medizinischem Cannabis gegen chronische Schmerzen die Dosis an zusätzlich eingenommenen Opioiden reduziert. Vor allem hohe Opioid-Dosierungen konnten mit Cannabis reduziert werden.


Zulassungsstudie für Fertigarzneimittel gegen Rückenschmerzen


Vertanical startet eine Zulassungsstudie für ein Fertigarzneimittel auf Cannabis-Basis gegen Rückenschmerzen mit 800 Patient:innen. Das Unternehmen hofft auf eine Zulassung Ende des zweiten Quartals 2023. Damit könnten Betroffene das Medikament ohne Genehmigung der Krankenkasse auf Rezept erhalten.


Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte

Fortbildungsreihe des Drogenreferats Frankfurt fortgesetzt


Wir werden ab Oktober/November 2021 halbjährlich eine Online-Fortbildung anbieten. Den nächsten Termin können Sie in Kürze unserer Website entnehmen.


Live-Webinar der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin


Die DGS bietet am 12. Juni 2021 ein kostenloses Webinar zum Thema "Cannabinoide in der Schmerzmedizin" an.


CME stellt kostenlose Fortbildungen online
Die CME bietet mehrere kostenlose Online-Fortbildungen an, die jeweils für ein Jahr abrufbar sind. Neu im Angebot ist der Kurs "Cannabis und Cannabinoide bei Schmerz - Von der Indikation zur Therapie in der Praxis".


Deutsche Cannabis Akademie (DCA) bildet Sachverständige aus


Die Deutsche Cannabis Akademie bietet demnächst erneut eine Ausbildung zum Sachverständigen für Cannabis-Medikation an. Die Ausbildung findet an zwei Wochenenden statt und wird am 20.08.2021 beginnen. Die Bewerbungsfrist endet am 18.06.2021.


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