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Newsletter Medizinisches Cannabis
3. Ausgabe 2019


Herzlich willkommen!

Seit März 2017 stehen schwer erkrankten Menschen neue Möglichkeiten offen, Cannabisarzneimittel auf Rezept zu erhalten.
Unser Newsletter zur Cannabismedikation informiert Interessierte in regelmäßigen Abständen über die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und weltweit. In unserer 7. Ausgabe geht es unter anderem um den staatlich kontrollierten medizinischen Cannabis-Anbau in Deutschland und um aktuelle Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung.

Wenn Sie Fragen haben, Kritik oder Anregungen, freuen wir uns auf einen Austausch mit Ihnen!
Herzlich

Ihr Projektteam Cannabismedikation
Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main


Inhalt

Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Aktuelles aus Frankfurt am Main

Cannabis-Trends weltweit

Neues aus der Forschung

Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte

Newsletter abonnieren

Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Feature auf SWR2: Gras als Medizin - Wie Deutschland in die Cannabis-Zukunft stolpert


"Politiker agieren als Getriebene von Gerichten, Ärzte sind sich beim Thema nicht einig, es fehlt an Forschung. Leidtragende sind die Patienten, die in den Apotheken oftmals ihre Medizin nicht finden können und die Kosten nicht erstattet bekommen."


Hier nachzuhören.


Cannabis-Anbau in Deutschland


Die erste legale Cannabis-Produktionsanlage des Unternehmens Aphria Deutschland GmbH feierte ihr Richtfest im August dieses Jahres in Neumünster. Ende Oktober besuchten Bundestagsabgeordnete die Hochsicherheitsanlage, um sich über den Fortschritt beim Bau zu informieren. Aphria hat die Erlaubnis, in den nächsten vier Jahren jährlich eine Tonne Medizinalcannabis anzubauen.


Das Berliner Start-Up Unternehmen Demecan hat für den Bau seiner Cannabis-Plantage eine Finanzierung über sieben Millionen Euro abgeschlossen. Demecan will seine Anlage in der Nähe von Dresden errichten, die erste Ernte ist für Ende 2020 geplant.


Die dritte Firma, die die Erlaubnis für den Cannabisanbau zu medizinischen Zwecken erhalten hat, Aurora Deutschland GmbH, baut ihre Hochsicherheitsanlage derzeit in Leuna in Sachsen-Anhalt auf. In den nächsten vier Jahren wird Aurora 4 bis 6 Tonnen medizinisches Cannabis produzieren.


Polizei-Razzien in CBD-Shops in Würzburg und Schweinfurt


Anfang November wurden mehrere CBD-Shops in Würzburg und Schweinfurt durchsucht. Den Betreiber*innen wird vorgeworfen, dass in Stichproben der dort verkauften Hanf-Tees bis zu 0,3% THC gefunden worden sind, die gesetzlich erlaubte Höchstmenge liegt bei 0,2% THC. Ladenbesitzer kritisieren das Vorgehen der Polizei als unverhältnismäßig und entwürdigend.


Gerichtsurteil: Cannabispatient darf Autofahren


Das Verwaltungsgericht Düsseldorf gab einem Mann Recht, der gegen die Fahrerlaubnisbehörde geklagt hatte. Ein medizinisch-psychologisches Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass der Mann auch unter Cannabiseinwirkung leistungsfähig sei.


Aktuelles aus Frankfurt am Main

Selbsthilfegruppe von Cannabis-Patient*innen feiert einjähriges Bestehen


Einmal im Monat treffen sich in den Räumen der Aids-Hilfe Frankfurt Menschen mit verschiedenen Erkrankungen, die Cannabis zu medizinischen Zwecken benötigen. Mitte Oktober feierte die Gruppe ihr einjähriges Bestehen mit einer öffentlichen Sitzung, die unter anderem von Gesundheitsdezernent Stefan Majer besucht wurde.


Teilnehmende für Patientenbefragung gesucht


Für eine groß angelegte Befragung zur Versorgungslage mit medizinischem Cannabis werden weiterhin Patient*innen in Frankfurt am Main gesucht, die zum Thema Auskunft geben. Es wird eine möglichst breite Basis an Teilnehmenden gesucht, die bereits Cannabisarzneimittel bekommen oder sich momentan darum bemühen. Die Befragung ist Teil des Projekts zu medizinischem Cannabis, mit dem das Gesundheitsdezernat und das Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main die Versorgung von Schwerkranken in der Stadt verbessern wollen.
Die Befragung führt das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durch. Ein Interview dauert etwa eine halbe Stunde, die Teilnehmenden erhalten eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro. Interessierte wenden sich bitte telefonisch unter 040 7410 - 54573 oder per Mail med-can@zis-hamburg.de an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.


Mitgliederversammlung des Verbands der Cannabis versorgenden Apotheken


Mitte November hat sich der bundesweite Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA) e.V. in Frankfurt am Main zu seiner ersten ordentlichen Mitgliederversammlung seit seiner Gründung im Januar getroffen. In seiner Pressemitteilung gibt der Veband an, sich zukünftig für ein vollständiges Versorgungsangebot für Patient*innen einzusetzen und eine Position zur künftigen Preisgestaltung zu erarbeiten.


Cannabis-Trends weltweit

Medizinisches Cannabis in Brasilien freigegeben


Die brasilianische Arzneimittelbehörde hat Cannabis zur medizinischen Verwendung freigegeben. In den südamerikanischen Nachbarländern Kolumbien und Uruguay ist medizinisches Cannabis bereits seit längerer Zeit legal. In Uruguay wurde 2013 auch der Freizeitkonsum legalisiert, in Kolumbien wurde der Cannabiskonsum entkriminalisiert.


Afrika will Führungsrolle am Weltmarkt für medizinisches Cannabis einnehmen


Südafrika will gemeinsam mit seinen Nachbarstaaten Lesotho und Simbabwe den Kontinent auf dem globalen Markt für medizinisches Cannabis anführen. Das Land gibt bereits Lizenzen für den Anbau und Export von Medizinalcannabis heraus. Derzeit wird in Länder wie Eswatini, Uganda und Malawi eine mögliche Legalisierung der Pflanze für den medizinischen Gebrauch geprüft.


Großbritannien: Eineinhalb Millionen Menschen besorgen sich illegales Cannabis als Medizin


Aus einem Bericht des Independent geht hervor, dass sich 1,4 Millionen Brit*innen mit Cannabis vom Schwarzmarkt versorgen, um medizinisch diagnostizierte chronische Erkrankungen zu behandeln. Das entspricht 2,8 Prozent der erwachsenen britischen Bevölkerung.


Neues aus der Forschung

Übersicht über verschiedene Cannabis-Studien


Die Forschung zu der Wirkung von Cannabis und Cannabinoiden zur Behandlung verschiedenster Krankheiten hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Zu verschiedenen Fragestellungen werden Studien durchgeführt. Dadurch kann die Wirkung von Cannabisarzneimitteln langfristig besser eingeschätzt werden. Die International Association for Cannabinoid Medicine (IACM) hat eine Übersicht klinischer Studien und Fallberichte zu Cannabisarzneimitteln bereitgestellt.


Metaanalyse dämpft zu hohe Erwartungen an Cannabistherapien bei psychischen Erkrankungen


In einer Metaanalyse kommen britische und australische Forscher*innen zu dem Schluss, dass für Therapieempfehlungen mit Cannabisarzneimitteln bei psychischen Erkrankungen derzeit eine valide Grundlage fehle. Sie fordern weitere qualitativ hochwertige Studien zu diesen Anwendungsgebieten.


Benzodiazepin-Einnahme konnte bei vielen Cannabis-Patient*innen eingestellt werden


Eine retrospektive kanadische Studie konnte zeigen, dass fast die Hälfte der untersuchten 146 Patient*innen, die medizinisches Cannabis zur Behandlung ihres jeweiligen Krankheitsbildes verwendeten, ihre Benzodiazepin-Einnahme beendeten.


Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte

Online-Kurs "Update Cannabis als Medizin"


Dieser CME-zertifizierte Onlinekurs ist jederzeit durchführbar.


Präsenzveranstaltungen des Cannabinoid Collegs


Das Cannabinoid Colleg bietet in verschiedenen Städten CME-zertifizierte Fortbildungen an.


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Telefax:   +49 (0)69 212 30719
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