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Newsletter Medizinisches Cannabis
2. Ausgabe 2019


Herzlich willkommen!

Seit März 2017 stehen schwerkranken Menschen neue Möglichkeiten offen, Cannabisarzneimittel als Kassenleistung verschrieben zu bekommen. Doch auch mehr als zwei Jahre nach der Gesetzesänderung herrscht weiterhin Unsicherheit bei Ärzt*innen und Patient*innen. Der Zugang zu medizinischem Cannabis bleibt häufig erschwert.

Unser Newsletter zur Cannabismedikation informiert Interessierte in regelmäßigen Abständen über die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und weltweit. In unserer 6. Ausgabe geht es unter anderem um Lieferengpässe bei Cannabisarzneimitteln, um neue Erkenntnisse aus der Forschung und um die Gefahren von Cannabiskonsum während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Wenn Sie Fragen haben, Kritik oder Anregungen, freuen wir uns auf einen Austausch mit Ihnen!
Herzlich

Ihr Projektteam Cannabismedikation
Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main

Inhalt

Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Aktuelles aus Frankfurt am Main

Cannabis-Trends weltweit

Cannabis in der Schwangerschaft und Stillzeit

Neues aus der Forschung

Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte

Newsletter abonnieren

Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Versorgungsengpässe bei Cannabisarzneimitteln


Die Tagesschau berichtete in einer Sendung vom 22.07.2019 über die Probleme bei der Versorgung mit Cannabisarzneimitteln: Es bestehen Lieferengpässe und viele Patientinnen und Patienten bekommen die Kosten für die Behandlung nicht erstattet. In einem Video werden die Engpässe bei der Versorgung mit medizinischem Cannabis erläutert.


Die Bundesregierung hat den Bedarf an Cannabisarzneimitteln womöglich falsch kalkuliert: Aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums geht hervor, dass die Anbaumenge, die für ein ganzes Jahr ausgeschrieben wurde, bereits im ersten Halbjahr 2019 nach Deutschland importiert worden ist.


Patientenratgeber vom DHV


Der Deutsche Hanfverband (DHV) hat einen umfangreichen Ratgeber veröffentlicht, der Patientinnen und Patienten über Cannabisarzneimittel, Arztbesuche, Kostenübernahme und den Umgang mit Cannabis im Alltag informiert.


Aktuelles aus Frankfurt am Main

Teilnehmende für Patientenbefragung gesucht


Für eine groß angelegte Befragung zur Versorgungslage mit medizinischem Cannabis werden Patientinnen und Patienten in Frankfurt am Main gesucht, die zum Thema Auskunft geben. Es wird eine möglichst breite Basis an Teilnehmenden gesucht, die bereits Cannabisarzneimittel bekommen oder sich momentan darum bemühen. Die Befragung ist Teil des Projekts zu medizinischem Cannabis, mit dem das Gesundheitsdezernat und das Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main die Versorgung von Schwerkranken in der Stadt verbessern will.


Die Befragung wird durch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt. Ein Interview dauert etwa eine halbe Stunde und die Teilnehmenden erhalten eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro. Interessierte wenden sich bitte telefonisch unter 040 7410 - 54573 oder per Mail med-can@zis-hamburg.de an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.


CBD-Shop in Frankfurt eröffnet


Am 31. August wurde der CBD-Shop "Grünes Gold" eröffnet. Im Shop werden unter anderem Hanfextrakte, Cremes, Hanf-Tees und CBD-haltige Cannabisblüten verkauft.


Cannabis-Trends weltweit

EU


In einem Gastkommentar vom Allgemeinmediziner Kurt Blaas in Der Standard wird die jüngste Position des EU-Parlaments zu medizinischem Cannabis als unzureichend kritisiert.


Frankreich


In Frankreich startet eine zweijährige Experimentalphase mit Cannabisarzneimitteln. Im Anschluss entscheidet das Gesundheitsministerium über die Freigabe von medizinischem Cannabis.


Irland


Für bestimmte Erkrankungen und Beschwerden hat Irland cannabisbasierte Arzneimittel zugelassen.


Schweiz


Der Schweizer Bundesrat will das Betäubungsmittelgesetz ändern. Schweizer Ärztinnen und Ärzte sollen zukünftig Cannabisarzneimittel verschreiben können. Bisher benötigten Patientinnen und Patienten eine Ausnahmebewilligung des Bundesamtes für Gesundheit.


Israel


Arte Reportage: Israel - koscher kiffen


Bereits seit 10 Jahren ist die medizinische Anwendung von Cannabis in Israel erlaubt. Einmal im Jahr findet die Cannatech, die größte internationale Messe für medizinisches Cannabis, in Tel Aviv statt.


Verfügbar in der Mediathek bis zum 13.05.2021


Forschung in Israel


Die staatliche Cannabis-Agentur in Jerusalem hat rund hundert medizinische Versuchsreihen genehmigt, darunter vierzig klinische Studien. Vielversprechend sind die Ergebnisse insbesondere bei der Behandlung von Kindern mit CBD-Ölen, die an Epilepsien, Autismus und den Begleitsymptomen bei Knochenmarkstransplantationen leiden. CBD heilt diese Erkrankungen nicht, vermindert jedoch die Beschwerden.


USA


Ohio: Nur die Hälfte der Patientinnen und Patienten nutzt Cannabisprogramm


Nur die Hälfte der 42.000 registrierten Cannabis-Patientinnen und Patienten im US-Bundesstaat Ohio kaufen ihre Medikamente in den dortigen Apotheken. Aufgrund der hohen Preise versorgen sich viele Patientinnen und Patienten auf dem Schwarzmarkt oder fahren nach Michigan, da es dort günstiger ist.


Cannabis in der Schwangerschaft und Stillzeit

Frauenärzte warnen vor Cannabis in der Schwangerschaft


Der Berufsverband der Frauenärzte warnt vor Cannabiskonsum in der Schwangerschaft, da Cannabis das Gehirn von Embryos verändere.


Erhöhtes Frühgeburtsrisiko bei Cannabiskonsum in der Schwangerschaft


Eine Kohortenstudie an über 600.000 Schwangeren in Kanada kommt zu dem Schluss, dass Cannabiskonsum in der Schwangerschaft das Frühgeburtsrisiko erhöht.


THC nach sechs Tagen noch in der Muttermilch nachweisbar


In einer US-Studie konnte die psychoaktive Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) in der Muttermilch von stillenden Frauen bis zu sechs Tage nach dem letzten Drogenkonsum nachgewiesen werden.


Neues aus der Forschung

Cannabis und Alzheimer


Vielversprechende Versuche an Mäusen


Wissenschaftler der Universität Bonn und der Hebrew University in Israel konnten an Versuchen mit Mäusen zeigen, dass alte Tiere durch eine Behandlung mit THC hinsichtlich ihrer Gedächtnisleistung in den Zustand von zwei Monate jungen Mäusen zurückversetzt werden konnten. Man erhofft sich neue Optionen für die Behandlung von Demenzkranken.


Laborstudie zeigt Eliminierung von Alzheimer-Proteinen durch THC


Ein Forscherteam aus dem kalifornischen Salk veröffentlichte eine Laborstudie, in der sie zeigen, dass THC das toxische Protein Beta-Amyloid eliminieren kann. Beta-Amyloid sammelt sich in Zellen von Alzheimer-Patientinnen und Patienten als Plaque an und stört die Kommunikation zwischen Neuronen.


Mehr klinische Forschung nötig


Der US-Neurowissenschaftler Dr. Ethan Russo fordert mehr klinische Studien zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer mit Cannabis. Die neuroprotektiven Eigenschaften von THC und CBD seien bekannt, möglicherweise können sie den degenerativen Prozess verlangsamen oder sogar stoppen.


Cannabis und Fibromyalgie


In einer Studie des Departments of Rheumatology in Israel wurden die Daten von 211 Patientinnen und Patienten mit Fibromyalgie ausgewertet. 81% der Befragten gaben an, dass sich ihr Zustand zumindest mäßig verbessert habe. Die Schmerzen haben insgesamt abgenommen und die Lebensqualität habe sich verbessert.


Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte

Online-Kurs "Update Cannabis als Medizin"


Dieser CME-zertifizierte Onlinekurs ist jederzeit durchführbar.


Präsenzveranstaltungen des Cannabinoid Collegs


Das Cannabinoid Colleg bietet in verschiedenen Städten CME-zertifizierte Fortbildungen an.


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60311 Frankfurt am Main

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Telefax:   +49 (0)69 212 30719
E-Mail:     drogenreferat@stadt-frankfurt.de
Internet:   http://www.drogenreferat.stadt-frankfurt.de