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Newsletter Medizinisches Cannabis
1. Ausgabe 2021

Herzlich willkommen!

Unser Newsletter informiert Interessierte in regelmäßigen Abständen über neue Entwicklungen im Bereich medizinisches Cannabis. In unserer aktuellen Ausgabe geht es unter anderem um eine weltweit neue Einstufung von Cannabis durch die UN-Kommission für Suchtstoffe, eine Initiative, um den Genehmigungsvorbehalt der Krankenkassen für die Behandlung mit Cannabis abzuschaffen, zahlreiche neue Online-Fortbildungen und unsere neue Website.

Wenn Sie Fragen haben, Kritik oder Anregungen, freuen wir uns auf einen Austausch mit Ihnen.

Herzlich

Ihr Projektteam Cannabismedikation
Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main

Inhalt

Aktuelles aus Frankfurt am Main

Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Cannabis-Trends weltweit

Neues aus der Forschung

Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte

Newsletter abonnieren

Aktuelles aus Frankfurt am Main

Neues vom Projekt Medizinisches Cannabis
Eine neue Projekt-Website bietet Basisinformationen zu medizinischem Cannabis für Patient:innen und Ärzt:innen. Interessierte finden dort einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung, ebenso die Ergebnisse unserer Studien über die Versorgungslage mit medizinischem Cannabis und die Situation von Patient:innen und Ärzt:innen in Frankfurt am Main. Vorgestellt werden auch die Ergebnisse einer Dunkelfeldanalyse, die sich mit der Situation von Patient:innen ohne Kostenübernahme der Krankenkasse befasst. Nicht zuletzt bietet die Webseite Kontaktadressen und eine Plattform für Patient*innen und Ärzt*innen, um sich zu vernetzen.


Im Februar startete eine neue Video-Fortbildungsreihe zu medizinischem Cannabis für Ärzt:innen und Apotheker:innen. Bei der nächsten Veranstaltung am 17. März geht es unter anderem um praxisorientierte Informationen zu Verschreibung und Dosierung von Medizinischem Cannabis, um Abläufe wie die Antragstellung zur Kostenübernahme, aber auch um die Angst vor drohenden Regressforderungen.


Diskussion zu "Cannabis als Zukunftsmarkt und Wirtschaftsfaktor"
Die Frankfurter Montagsgesellschaft veranstaltete im September 2020 eine Diskussion zum Thema Cannabis als Zukunftsmarkt und Wirtschaftsfaktor. Benedikt Sons, Geschäftsführer von Cansativa, der Jurist Marc Schüffner und der FDP-Landtagsabgeordneten Yanki Pürsün debattierten auch die notwendigen gesetzlichen Änderungen. Die Diskussion wurde ins Internet gestreamt.


Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Liberale wollen Cannabis-Verordnungen entschlacken
Die FDP-Fraktion des Bundestags legt einen Gesetzentwurf zur Änderung des Verfahrens bei der Verordnung von Cannabis zu medizinischen Zwecken vor. Die Genehmigung der Krankenkassen soll entfallen.


Übersicht zur aktuellen Situation von Cannabis als Medizin
Das Wissenschafts-Magazins Spektrum beleuchtet den Umgang mit medizinischem Cannabis in Deutschland aus mehreren Perspektiven.


DGS und AOK erproben Verschreibung von Cannabis ohne Antrag
Ein erster Selektivvertrag zwischen der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) und der AOK Rheinland ist in Verhandlung. Mitglieder der DGS sollen nach entsprechender Qualifizierung ohne Genehmigungsvorbehalt der Krankenkasse Kostenzusagen für ihre Cannabis-Verordnungen erhalten. Das Modell soll für Schmerzpatient:innen erprobt und auf andere Regionen und Kassen übertragen werden.


Weiterhin hohe Ablehnungsquote der Krankenkassen
Wie wichtig die Initiativen der DGS und der FDP-Fraktion sind, zeigt auch die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen. Die Ablehnungsquote der Krankenkassen bei Anträgen auf Medizinisches Cannabis liegt weiterhin bei knapp 40%.


Wirtschaft entdeckt Medizinisches Cannabis
Das Handelsblatt berichtet über geschätzte 20% mehr Verordnungen von Cannabis-Arzneimitteln in 2020. Das Wachstum des Bereichs verlaufe dennoch langsamer als erwartet.
Die Wochenzeitschrift DIE ZEIT berichtet, dass Demecan Ende November 2020 als erste deutsche Firma die Erlaubnis erhalten hat, medizinisches Cannabis in Deutschland anzubauen. 2021 wird der Anbau beginnen. Im Jahr 2020 hat es noch keine Ernte gegeben, da sich wegen Corona die Zertifizierungen der Firmen verzögert hatten.


Strafen und Strafverfolgung gegen Patienten
Gegen einen Patienten in Ulm erging ein Strafbefehl wegen illegalen Besitzes von Betäubungsmitteln, obwohl er schon bei der Polizeikontrolle seinen Status als Patient nachweisen konnte. Erst nach einer zweitägigen Gerichtsverhandlung wurde er freigesprochen.
Ein weiterer Patient erhielt eine Strafe für „provokatives“ Rauchen von Cannabis in der Öffentlichke


Synthetische Cannabinoide auf dem Schwarzmarkt
Cannabis vom Schwarzmarkt ist nach Berichten des Deutschen Hanfverbands vermehrt mit synthetischen Cannabinoiden gestreckt. Synthetische Cannabinoide wirken bis zu hundert Mal stärker als das in Cannabis enthaltene THC und besitzen ein höheres Abhängigkeitspotenzial. Bei Konsument:innen habe das zu zahlreichen versehentlichen Überdosierungen geführt. Sogar fünf Todesfälle werden mit synthetischen Cannabinoiden in Verbindung gebracht. Dieser Gefahr setzen sich auch Patient:innen aus, die sich über den Schwarzmarkt mit Cannabis versorgen. Aufgrund zahlreicher Berichte über die Situation auf dem Schwarzmarkt fordert der Verband einen legalen, regulierten Markt mit Qualitätskontrolle und Verbraucherschutz. Der Eigenanbau für den privaten Bedarf solle sofort legalisiert werden.


Cannabis-Trends weltweit

Herabstufung von Cannabis
Die UN-Kommission für Suchtstoffe (CND) klassifiziert Cannabis im Dezember 2020 neu. Das CND streicht es auf Empfehlung der WHO aus dem Anhang IV des Einheitsabkommens über die Betäubungsmittel von 1961. Als Auswirkungen werden international zunehmende Möglichkeiten für den medizinischen Einsatz und die Forschung erwartet.


Wachstum bei medizinischem Cannabis als Wirtschaftsfaktor
Auch die Wirtschaft beschäftigt sich stark mit dem Potenzial von Medizinischem Cannabis. Mittlerweile verfügen mehr als 50 Nationen über ein medizinisches Cannabisprogramm. Ein Wachstum des weltweiten Marktes für medizinisches Cannabis von jährlich gut 15% auf über 53 Milliarden US-Dollar wird bis 2025 erwartet.


Legalisierung in den USA?
Die Demokraten wollen Cannabis in den USA bundesweit legalisieren. Sie erwarten auch positive Auswirkungen für Patient:innen.


Neues aus der Forschung

Zwischenergebnisse der Begleiterhebung liegen vor
Im Bundesgesundheitsblatt erschien der Zwischenbericht der Begleiterhebung des BfArM zu medizinischem Cannabis. Bis Mai 2020 konnten die Daten von gut 10.000 Patient:innen aus drei Jahren Cannabis als Medizin erfasst werden. Berücksichtigt sind damit jedoch nur Patient:innen, die eine Kostenübernahme ihrer Krankenkasse erhalten haben und mit Cannabisarzneimitteln außerhalb der jeweils zugelassenen Anwendungsgebiete behandelt werden. Fast drei Viertel der Patient:innen sind Schmerzpatient:innen. In 65% der Fälle wurde mit Dronabinol behandelt. 70% der Schmerzpatient:innen berichteten über eine deutliche oder moderate Besserung. 84% der behandelten Spasmen bei Multipler Sklerose besserten sich. Die Wirkung war hier bei Frauen stärker als bei Männern.


Befragte gesucht
Für zwei Forschungsprojekte sucht das Frankfurter Centre for Drug Research (CDR) noch Teilnehmende:
Das Global Cannabis Cultivation Research Consortium befragt zum zweiten Mal Menschen mit Erfahrung im Cannabisanbau. Die internationale Online-Umfrage führt das CDR für Deutschland durch. Den Fragebogen finden Sie hier.
Das CDR sucht auch Teilnehmende für seine zweite Cannabis-und-Corona-Erhebung, die Auswirkungen der Pandemie auf den Schwarzmarkt untersucht.


Internationale Studien zu Cannabis
Die Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (IACM) verweist auf mehrere aktuelle Studien zu Cannabis als Medizin, die unter anderem die Senkung von Blutdruck bei älteren Menschen aus Israel und eine große Beobachtungsstudie von Schmerzpatient:innen in Kanada umfassen.
Eine österreichische Pilotstudie zeigt auf, dass THC Parkinsonpatient:innen hilft. Viele nichtmotorische Parkinson-Beschwerden wie Angstzustände oder Schlafstörungen seien gelindert. Auch motorische Störungen besserten sich leicht.
Das Klinikum Klagenfurt berichtet, einige Coronapatient:innen mit CBD behandelt zu haben. Die Entzündungswerte seien zurückgegangen, und die Behandelten hätten schneller entlassen werden können als eine nicht mit CBD behandelte Vergleichsgruppe. Eine Studie zur Prüfung dieser Ergebnisse sei in Arbeit.


Forschungsanlage für Krankenhaus in Tschechien
Ein Krankenhaus in Brno (Brünn/Tschechien) baut eine Forschungsanlage für medizinisches Cannabis.


Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte

ACM bietet kostenlose Online-Fortbildung am 20. März
Für den 20. März bietet die ACM eine kostenlose Fortbildung für Ärzt:innen und Apotheker:innen zum Thema "Therapie mit cannabisbasierten Medikamenten: Grundlagen und Praxis". Im Anschluss gibt es einen kostenpflichtigen Intensiv-Workshop mit dem Titel: "Praxis der Cannabinoid-Therapie".


CME stellt kostenlose Fortbildungen online
Die CME bietet mehrere kostenlose Online-Fortbildungen an, die jeweils für ein Jahr abrufbar sind. Themen sind rechtliche Hilfestellungen für die Cannabinoid-Verordnung zur Behandlung schwerkranker Patient:innen, die Cannabis kompetente Apotheke für die pharmazeutische Betreuung sowie Cannabis und Cannabinoide in der Neurologie mit dem Fokus auf Multiple Sklerose.


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